Regionale Integration – Tendenzen und Alternativen
Volume XXII • Issue 2 • 2006
Regionale Integration – Tendenzen und Alternativen

Im Norden wie im Süden haben die Projekte regionaler Integration an Zahl zugenommen und einen liberalen Schwenk erfahren. Konzeptionell lassen sich auf theoretischem Gebiet alternativ Bezüge zu Ricardo und der Neoklassik mit einer starken Verhaftung in der Freihandelsdoktrin einerseits und zu List mit seinem produktiven Fokus andererseits feststellen. Diese theoretischen Wurzeln und ihre Aktualisierung geben einen theoretischen Ausgangspunkt für die normativen Konzeptionalisierungen regionaler Integration. Sie erklären allerdings nicht, die Richtungswechsel realer Integrationsprojekte. Hierfür sind andere polit-ökonomische Ansätze, wie die Regulationstheorie oder die Internationale Politische Ökonomie erforderlich.

 

Schwerpunktredaktion: Joachim Becker, Karen Imhof, Oliver Schwank

Print ISSN: 0258-2384│Online ISSN: 2414-3197

 

 

 

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Inhalt dieser Ausgabe
Becker, Joachim

Metamorphosen der regionalen Integration

Sprache: DEUTSCHSeiten: 11-44https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-22-2-11
  • Abstract

Der Beitrag untersucht die Metarmorphosen von entwicklungs- zu handelszentrierten regionalen Integrationsprojekten im Vergleich von EU, Mercosur und SADCC/SADC. Hierbei stellt er die Kernelemente von Modellen handel- und entwicklungszentrierter kapitalistischer Intergration dar und arbeitet Akteure und Strategien der ultraliberalen Transformation von Itegrationsprojekten in Zentrum, Semiperipherie und Peripherie heraus. Die Transformation hat zu einer Krise und zu inneren Kohäsionsproblemen der regionalen Bündnisse geführt. Abschließend wird die Frage nach möglichen Alternativen gestellt.

Schwank, Oliver

Regionale Integration und Polarisierung: Die Southern African Development Community

Sprache: DEUTSCHSeiten: 45-67https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-22-2-45
  • Abstract

Das Südliche Afrika ist historisch bedingt eine extrem polarisierte Region, in der ein industrialisiertes Zentrum Südafrika einer unterentwickelten Peripherie gegenüber steht. Die Southern African Development Community (SADC), ursprünglich von Südafrikas Nachbarn gegründet und gegen die Dominanz des Apartheid-Regimes gerichtet, versucht seit den 1990er Jahren, durch eine Politik der Martkintegration und Handelsliberalisierung Entwicklung und Wirtschaftswachstum für alle Staaten in der Region zu fördern. Damit folgt sie zum einen dem internationalen Trent zu regionalen Freihandelsblöcken, und trägt zum anderen den nach Ende der Apartheid geänderten regionalpolitischen Rahmenbedingungen Rechnung. Mit Rückgriff auf Erkenntnisse der New Economic Geography versucht der Artikel zu zeigen, dass Handelsliberalisierung allein jedoch nicht zur Erreichung der Ziele der SADC führen wird, sondern vielmehr die Gefahr einer weiteren Polarisierung der Region und Marginalisierung Südafrikas Nachbarländer birgt.

Gudynas, Eduardo

Von weicher Integration und hartem Handel zu autonomem Regionalismus

Sprache: DEUTSCHSeiten: 68-89https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-22-2-68
  • Abstract

Der Pro-Integrationsdiskurs hat in Lateinamerika jüngst deutlich an Bedeutung gewonnen. Doch sind die realen Integrationsfortschritte sehr begrenzt. Viele der Begrenzungen rühren aus der neoliberalen Transformation der letzten drei Jahrzehnte her. Diese sind auch Hindernisse für die Entwicklung und Durchsetzung von Alternativkonzeptionen. Als eine solche Alternative wird das Konzept des autonomen Regionalismus vorgestellt.

El Masry, Ingrid

Von der Einheit zur Zersplitterung? – Die arabische Integration im Spannungsfeld historischer und internationaler Rahmenbedingungen

Sprache: DEUTSCHSeiten: 90-109https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-22-2-90
  • Abstract

Die vergleichende Integrationsforschung legt nahe, dass Prozesse regionaler Integration in der Peripherie anderen Herausforderungen und Triebkräften unterliegen als solche des industrialisierten Nordens. Der Beitrag beschäftigt sich vor diesem Hintergrund mit der Frage, warum, es die integrative Ideologie des in westlicher Perspektive so genannten Panarabismus gegeben hat und hinterfragt seine Logik aus der Perspektive arabischer Denker selbst. Der Arabische Nationalismus wird in seinen wichtigsten Entwicklungsetappen im Kontext seiner historischen Herausforderungen und internationalen Rahmenbedingungen untersucht. Die abschließende Betrachtung beschäftigt sich mit zentralen Dimensionen post-kolonialer arabischer Integrationsprozesse im Kontext einer vergleichenden systemanalytischen Perspektive arabischer Staaten.

Becker, Joachim; Imhof, Karen; Schwank, Oliver

Editorial: Regionale Integration

Sprache: DEUTSCHSeiten: 4-10https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-22-2-4
  • Abstract

Editorial

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