Volume XXVI • Issue 3 • 2010
Entwicklungshilfe kann zu jenen großen Unternehmungen gezählt werden, die Einstellungen über die Welt und entsprechende Praktiken verbreiten. Seit nunmehr einem halben Jahrhundert soll die Entsendung von ExpertInnen Entwicklung in jenen Gesellschaften befördern, die eine solche Intervention aufgrund von vermeintlichen Entwicklungsrückständen nötig zu haben scheinen. Entwicklungshilfe erfolgt nicht nur über den Transfer von Geldern und von Gütern, sondern auch über die Entsendung von Personen, die ihre Einstellungen und Lebensweisen mitbringen. Dieses Heft beschäftigt sich mit den vor Ort agierenden ExpertInnen der Entwicklungshilfesysteme in West und Ost. Die Beiträge konzentrieren sich auf die Lebenssituation dieser „nomadischen“ SendbotInnen von Entwicklung, auf ihre Probleme in der Zusammenarbeit mit lokalen PartnerInnen, auf die Kritikpunkte, die an ihnen geäußert wurden, und daraus abgeleitete Verbesserungsbemühungen sowie auf die Spuren, welche ihr Einsatz in ihrer lebensgeschichtlichen Erinnerung hinterlassen hat.