Muss Entwicklung ungleich sein?
Die Soziolog*innen Ulrich Beck und Angelika Poferl meinen, dass nationalstaatliche Grenzen die Funktion haben, globale Ungleichheit zu „legitimieren“.
“Nationale Grenzen trennen scharf zwischen politisch relevanter und irrelevanter Ungleichheit. Ungleichheiten innerhalb nationaler Gesellschaften werden in der Wahrnehmung vergrößert; gleichzeitig werden Ungleichheiten zwischen nationalen Gesellschaften ausgeblendet. Das ist nicht etwa das Versagen einzelner, das ist genau, was nationale Grenzen leisten, wie sie globale Ungleichheiten »legitimieren«. … Der nationale Blick befreit vom Blick auf das Elend der Welt.” (Beck/Poferl 2010: 12)
Wie können wir nun mit dieser doppelten Form der Ungleichheit, national und global, umgehen – praktisch-politisch, aber auch analytisch-wissenschaftlich? Wie können wir die Welt als geteilte und zugleich fragmentierte Einheit verstehen, in der Ungleichheit zu einem Strukturprinzip geworden ist, das für Entwicklung, wie wir sie kennen, offensichtlich eine notwendige Bedingung zu sein scheint?
Welche Funktion hat Ungleichheit innerhalb Österreichs, der EU sowie auf globaler Ebene und wie hängt das alles miteinander zusammen? Und zuletzt: Was kann, was sollte getan werden, um Ungleichheit auf jeder Ebene zu reduzieren?
Diese Veranstaltung stellt den Auftakt zum inhaltlichen Schwerpunkt „globale Ungleichheit“ von Mattersburger Kreis und Paulo Freire Zentrum für die kommenden Jahre dar. Höhepunkt der Debatten wird die 8. Österreichische Entwicklungstagung von 13.-15.11.2020 in Linz sein.
PROGRAMM:
key note:
Andreas Exenberger, Ass.-Prof. Institut für Wirtschaftstheorie, -politik und -geschichte, Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Diskutant*innen:
Stefanie Hürtgen, Ass.-Prof. AG Wirtschaftsgeographie, Universität Salzburg/Mattersburger Kreis
Georg Hubmann, Marie Jahoda – Otto Bauer-Institut, Linz
Moderation:
Karin Fischer, Mattersburger Kreis/Institut für Soziologie, Uni Linz
In Zusammenarbeit mit:
Jahoda-Bauer Institut
Paulo Freire Zentrum
Mit freundlicher Unterstützung der OEZA