Muss Entwicklung schmutzig sein? Wachstum, Armut und Umwelt im 21. Jahrhundert
Lässt sich „Entwicklung“ ökologisch tragfähig gestalten? Angesichts der weltweiten Zunahme der Extraktion und des Verbrauchs natürlicher Ressourcen ist dies eine der drängendsten entwicklungspolitischen Fragestellungen.
Die Ausgangslage ist brisant: Während in den alten Industriestaaten eine ökologische Wende hin zur sogenannten Green Economy angepeilt wird, verbleiben Rohstoffabbau und schmutzige Industrien in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Unter Überausbeutung von Natur und Arbeit wird dort für globale Märkte und lokale Verbraucherklassen produziert. Dabei darf der „Aufstieg“ der Schwellenländer nicht darüber hinwegtäuschen: Arme Länder bleiben zurück.
Ein Entwicklungsmodell, das einer wachsenden Weltbevölkerung einen westlichen Lebensstandard bescheren möchte, ist ökologisch nicht durchzuhalten. Welche Voraussetzungen hat „Entwicklung“ im Norden und Süden? Braucht der Weg aus der Armut industrielles Wachstum? Wie können nachhaltige Zukünfte aussehen, die zugleich ökologische Grenzen und das Recht auf Entwicklung anerkennen?
Als Grundlage der Diskussion dient der Band "Rohstoffe und Entwicklung" aus der Reihe HSK-IE.
Marina Fischer-Kowalski ist die Gründerin und langjährige Leiterin des Instituts für Soziale Ökologie in Wien und Professorin für Soziale Ökologie an der Universität Klagenfurt. Zu ihren Forschungsfeldern gehören u.a. sozialökologische Transitionen und gesellschaftliche Ressourcennutzung.
Beate Littig ist Soziologin und leitet am IHS die Einheit sozial-ökologische Transformationsforschung. Im Sinne kritischer sozialwissenschaftlicher Nachhaltigkeitsforschung befasst sie sich u.a. mit der Zukunft von Arbeit und Arbeitsgesellschaften, Praktiken der alltäglichen Lebensführung, der Soziologie der Ethik.
Karin Fischer ist Obfrau des Mattersburger Kreises für Entwicklungspolitik an den Österreichischen Universitäten und leitet die Abteilung Politik und Entwicklungsforschung am Institut für Soziologie der Johannes Kepler Universität Linz. Schwerpunkt in Forschung und Lehre sind Nord-Süd-Beziehungen und ungleiche Entwicklung.
In Kooperation mit:
Mit freundlicher Unterstützung der OEZA