Der Artikel beschäftigt sich mit den Herausforderungen der Gewerkschaftsarbeit in Spanien; einem Land, das derzeit mit weitreichenden Eingriffen in Arbeits- und Gewerkschaftsrechte konfrontiert ist. Unter Rückgriff auf den „Strategic Unionism“-Ansatz wird argumentiert, dass die beiden großen spanischen Gewerkschaften – CCOO und UGT – lange Zeit vor allem auf institutionelle und strukturelle Machtressourcen zurückgegriffen haben, während bei der Einsetzung von Organisations- und Bündnismacht Nachholbedarf besteht. Die fehlende Nutzung dieser beiden Machtressourcen sowie das ständige Schwanken der Gewerkschaften zwischen der Strategie des sozialen Dialogs auf der einen Seite und der Strategie der Opposition auf der anderen Seite werden, neben den widrigen ökonomischen und politischen Verhältnissen im Land, als (Mit-) Ursachen für die derzeitige Schwäche der spanischen Gewerkschaften angesehen.
Artikel (digital)