Der Aufsatz unternimmt den Versuch, die Geschichte von Entwicklung weniger als Geschichte von Ideen und Konzepten, sondern aus derPerspektive (einiger) ihrer PraktikerInnen zu schreiben. Er basiert auf mehrals zwanzig Oral-History-Interviews mit ÖsterreicherInnen, die in den1960er und 1970er Jahren als EntwicklungshelferInnen vor allem in Afrikaund Lateinamerika tätig waren. Die Analyse dieser Gespräche ermöglichtEinblicke in die ersten Jahrzehnte der österreichischen Entwicklungshilfe,und zwar sowohl auf persönlicher (Motivation, Identität) als auch auf institutioneller Ebene. Der Aufsatz versucht, die Geschichte dieser heterogenenGruppe von Fachleuten (LehrerInnen, IngenieurInnen, SozialarbeiterInnenund andere) nachzuzeichnen, und untersucht, wie sich die Interviewten andiesen wichtigen Teil ihrer Biographie erinnern und wie sie diese Lebensphase bewerten.